tapestry  of  time                                                                         

 

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transit

 

Erstaunlicherweise taucht dasselbe Motiv der Fischer und ihres Meisters am/auf dem Wasser auch in MARCEL PROUSTs (1871 - 1922) Roman AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN ZEIT auf. Der hier zitierte Ausschnitt stammt aus STÉPHANE HEUETs "adaptation en bande dessinée" À la recherche du temps perdu. à l´ombre des jeunes filles en fleurs, DELCOURT 2000

Certes, c´était bien dans la mer que les pêcheurs avaient trouvé, selon la légende, le Christ miraculeux dont un vitrail de cette église qui était à quelques mètres de moi racontait la découverte ;

c´était bien de falaises battues par les flots qu´avait été tirée la pierre de la nef et des tours. Mais cette mer, qu´à cause de cela j´avais imaginée venant mourir au pied du vitrail, était à plus de cinq lieues de distance, à Balbec-Plage.

Das transitorische Gedächtnis, das die Jesus-Szene, das Neer und das eigene Erleben parallelisiert wird zur Falle, wenn konkrete Begegnungen (am Meer!) die eigene Berührung  mit der Geliebten verhindern:

Je regardais avec envie le voisin d´Albertine, un jeune homme, en me disant que si j´avais eu sa place, j´aurais pu toucher les mains de mon amie pendant ces minutes inespérées qui ne reviendraient peut-être pas

Methodisch ähnlich arbeitete NIKOLAI GOGOL (1809 - 1852) ("Die Welt hört mein Lachen, die Tränen sieht und kennt sie nicht") mit literarischen Visualisierungsversuchen biographischer Zeit- und Leidensabschnitte, die zum Teil autobiographische waren (vgl. Alfred Schnittke, GOGOL-SUITE), so wird im "Mantel" seine Lieblingsstadt St. Petersburg "verewigt" (im Gespenst des seinen Mantel suchenden toten Akaki Akakijewitschs !

Und endlich kam der Tag. - Das Datum ist mittlerweile vergessen worden, aber es war sicherlich der feierlichste Moment in Akaki Akakijewitschs Leben, als Petrowitsch den Mantel brachte. Er kam am frühen Morgen, unmittelbar bevor der der Titularrat ins Amt gehen mußte. Zu keiner anderen Zeit wäre der Mantel gelegener gekommen, denn draußen begann es schon stark zu frieren und die Kälte drohte noch zuzunehmen. ...

Um nicht noch einmal von dem Gastgeber zurückgehalten zu werden, schlich er sich leise aus dem Zimmer, suchte im Vorzimmer seinen Mantel, den er nicht ohne Schmerzen auf dem Fußboden liegen sah, schüttelte ihn aus, klopfte auch das kleinste Stäubchen ab, legte ihn um und ging die Treppe hinunter ... Ganz ferne irgendwo flimmerte ein Licht in einem Wächterhäuschen, das sich am Ende der Welt zu befinden schien. ... Er betrat den Platz nicht ohne ängstliches Zittern, als ob sein Herz etwas Böses ahnte. Furchtsam schaute er zurück und nach den Seiten - ein weites Meer schien um ihn zu wogen.

Und schließlich: VLADIMIR NABOKOV  (LOLITA !)aus St. Petersburg (1899 - 1977, Lausanne) las beide Autoren begierig (im Exil via France in die USA arbeitet er in N.Y. übrigens zunächst als Schmetterlingsexperte!):  Nikolai Gogol und Marcel Proust! http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=4202&ausgabe=199904

 

Jeanne Herdt, "transit-icône", Étude d´un voyage à St. Petersburg"

(ca. 1990, signé à St.Agrève 1992)

 

WATTEAU pour l`humanité

a THIEFs dream

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nikolai Gogol, Der Mantel,

Gustav Kiepenheuer´s

Graphische Bücher 3.Band

O-Litho. v.Walter Gramatté

Potsdam-Berlin, ca. 1919

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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